„Nehm' einen tiefen Atemzug und verpeste deine Lungen mit dem Abfall der Gesellschaft, während du durch die belagerten Straßen flanierst, auf der Suche nach einem Stück Brot in den überquellenden Mülleimern. Beginne immer von Außen nach Innen zu essen, vergess' nie die Mundwinkel mit der Serviette zu betupfen und auch nicht, dem Hausmädchen eine Schelte zu erteilen, wenn sie deine Kleidung von rechts nach links, statt von links nach rechts faltete. Trete immer seriös auf, egal ob deine Jeans ein kleines Loch am Knie haben - verkaufe dich so gut und diesen Makel gleich mit, als ob es das Einzige wäre, was zählt. Bleib' bodenständig, hebe nur über den Brücken ab, unter denen du schläfst und frage niemals nach mehr. Zeig' Manieren, selbst wenn du keine hast - schling' nicht alles in dich rein, versuch' zu genießen, ohne zu bereuen, wende dein Gesicht stets der Sonne zu, dann fällt jeder Schatten hinter dich.“

So oder so ähnlich sieht es doch aus – das Leben am Rande des Abgrunds, in schillernden Farben auf dem Time Square. Zwischen Armut und Reichtum klafft eine tiefe Spalte, die sich mit jedem Atemzug mehr vergrößert und den mittleren Kern auf eine der beiden Seiten zutreibt. Es ist mir egal, wie viele Menschen in diesem Sammelsorium an Marionetten leben und auch, wie viele pro Jahr sterben. Einerlei kann es mir sein, wie groß dieses Fleckchen Erde ist, denn letztendlich gehört mir selbst doch nichts davon. Weder das Haus, das darauf steht, noch das Wasser, das ich nutze. Wir sind alle nur geduldet und keiner begreift die Schande wirklich, die die Humanisten sich selbst machen – aber human, was heißt das schon? Heißt es, von seinen abertausenden Milliarden einen Penny für allgemeinnützige Zwecke zu spenden oder ein Kind aus Afrika zu adoptieren, nur um es dann in der eignen Obhut zwischen all den materiellen, unpersönlichen Dingen vereinsamen zu lassen? Heißt es, ein Stück Brot vor dem Müllcontainer zu retten und sich dessen anzunehmen? Vielleicht aber auch, jemandem den Atemzug zu gönnen, der ihn schon bald etwas kosten wird?

Wenn du einmal hier bist – dann willst und kannst du nicht mehr weg. Die Stadt, die lockt dich, mit ihrem Schein – und du armer Blender gehst ihr ins Netz. Denkst du, die Ketten machen dich glücklich? Die dich doch so schön aussehen lassen, in ihrem Käfig. Und denkst du, das Schicksal steht dir zu Diensten, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wo es doch angeblich nur einen Handschlag braucht, um an Wohlstand zu gelangen? Schon arm, dass man dir nie sagte, wie klein die Welt deines Gefängnisses ist und wie dumm, dass man dir nie verriet, welche Hand du schütteln musst.

New York - dort bist du nur soviel wert, wie man für dich zahlt, oder für wieviel du dich verkaufen kannst. Zwischen den Scheinwelten der High Society und den Abgründen der Kriminalität leben Menschen - wie du und ich - , die versuchen ihren beschissenen Alltag über die Runden zu bekommen. Sie gehen arbeiten, um ihre Familien zu ernähren und erfreuen sich an den kleinen Dingen des Daseins. Kannst du das auch von dir behaupten?

Täglich sieht man tausende Gesichter, einige bleiben in der Erinnerung verankert, andere versumpfen wie die Kinder in den Ghettos - sie bleiben für uns namenlos und ohne Wichtigkeit, obwohl wir genau wissen sollten, dass wir an ihrer statt sein könnten - aber was kümmert uns das Leid der anderen? Wir haben Kaviar im Überfluss, wir leben auf der Überholspur und überrollen den ein oder anderen, der es nicht schafft, mit uns zu reisen.

New York ist heute eine Weltmetropole, die die kleinen Bürger tragen, deren Schweiß und Leistung sie erst groß gemacht hat - aber dieser Fakt zählt heute nicht mehr. Man assoziiert New York mit einer Glitzerwelt voller rosafarbener Leuchtpunkte und merkt nicht, dass nichts ist, wie es scheint.

# RPG, welches in New York City spielt
# eine Gruppierung namens "the bench" mischt die Justiz auf
# dem Reallife-Genre angehörig
# gespielt wird nach Szenentrennung
# fsk16-rating mit gesonderter fsk18-area